Hundertprozentige Unterrichtsgarantie bis 2022 als Ziel

31.08.2016
Pressemitteilung

CDU-Spitzenkandidat will Parallelstrukturen in Betreuung von Schülern mit Behinderung abschaffen – Lehrerbedarfsprognose erforderlich

KIEL  Die Zahlen und Fakten zur Unterrichtsversorgung, zu Schulabbrechern und zum Lehrermangel sprechen aus Sicht des CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2017 in Schleswig-Holstein Ingbert Liebing eine eindeutige Sprache. „Wir müssen die Effizienz in unserem Bildungssystem grundsätzlich verbessern und mehr in die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen investieren, um damit eine bessere Zukunft unseres Landes zu gewährleisten“, so Liebing.

Der Landesvorsitzende der Christdemokraten sagte am Dienstag in einem Pressegespräch: „Teilweise werden nur neun von zehn geplanten Stunden an Schulen in unserem Land auch wirklich unterrichtet. Das kann so nicht weitergehen.“ Dabei gehe es nicht nur um die Schaffung von zusätzlichen Stellen, sondern auch um die Frage „ob die vorhandenen Lehrerstellen effizient genug verplant werden.“

Grundsätzlich müsse Schleswig-Holstein im Wettbewerb mit anderen Bundesländern ein attraktiver Arbeitgeber für Lehrerinnen und Lehrer sein. Liebing kritisiert in diesem Zusammenhang die jetzige Praxis, Pädagogen mit elfmonatigen Zeitverträgen einzustellen, während in anderen Bundesländern gleich eine Verbeamtung vorgenommen werde. „Wir müssen hier attraktiver für junge Lehrerinnen und Lehrer werden.“

Mit Blick auf die kommenden Jahre drohe sich die Lage noch zu verschärfen. Liebing: „Besonders deutlich ist es im Fach Mathematik und in der Sonderpädagogik, wo bereits jetzt erkennbar ist, dass die freiwerdenden Stellen bis 2020 mit aktuellen Lehramtsstudenten nicht besetzt werden können.“ Für die CDU sei es deshalb unablässig, dass „wir für unser Land eine differenzierte Lehrerbedarfsprognose bis 2030 brauchen.“

In anderen Bundesländern sei das heute bereits eine Selbstverständlichkeit. Das sieht auch der Vorsitzende des Landesfachausschusses Bildung und Chef der Jungen Union Tobias Loose so. „Wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen, müssen wir weitere Professuren an unseren Unis schaffen, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken.“ Die beiden CDU-Politiker stellten heraus, dass es darauf ankomme, eine bedarfsgerechte Lehrerausbildung zu gewährleisten. Liebing: „Nur so wird eine vollständige Unterrichtversorgung möglich. Mein Ziel ist eine hundertprozentige Unterrichtsgarantie bis zum Ende der Wahlperiode 2022.“

Neben Maßnahmen zur besseren Unterrichtsversorgung und zum drohenden Fachlehrermangel machte Liebing auch an weiteren Punkten deutlich, wie die Bildungspolitik der CDU nach der Wahl

2017 aussehen könnte. Liebing: „Wir werden die Zwangseinschulung mit sechs Jahren abschaffen, wieder Noten ab der dritten Grundschulklasse und eine Schulartempfehlung für die Eltern für die Wahl der weiterführenden Schule einführen sowie Klassenwiederholungen ermöglichen.“ An der heutigen Struktur mit Gymnasien und Gemeinschaftsschulen werde nicht gerüttelt und man werde darauf achten, dass es weiterhin für jede Schulart eine eigenständige Lehrerausbildung gibt. „Einen Einheitslehrer für Gymnasium und Gemeinschaftsschule wird es mit uns nicht geben“, so Liebing. Gymnasien und Gemeinschaftsschulen benötigen jeweils eigenständige Profile. Das setze eine darauf ausgerichtet Ausbildung der Pädagogen voraus.

Überarbeiten will die CDU nach einer Regierungsübernahme im kommenden Jahr auch das Thema Inklusion. Liebing: „Wir sind überzeugt, dass es weiterhin Förderschulen geben soll. Die Eltern müssen wählen können, ob sie ihre Kinder besser auf einer Förderschule oder mit inklusivem Unterricht versorgt sehen.“ Zudem muss die jetzige Parallelstruktur mit Schulbegleitern und Schulassistenz in Frage gestellt werden. Loose: „Das Nebeneinander von Schulbegleitern und Schulassistenzen hilft den Schülern mit Förderbedarf überhaupt nicht. Im Gegenteil: Dies führt zu einer Zersplitterung in der Hilfe gerade für die schwächsten Schüler.“ Liebing will dieses durch eine Poolbildung ablösen. „Schulen sollen ein Gesamtbudget für die Förderung von Schülern mit Behinderung bekommen, das von Land und Kreisen gemeinsam finanziert wird. So kann bedarfsgerechte Förderung geleistet werden.“ Das sei viel effizienter als die aktuellen Doppelstrukturen.

 
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