Johann-Hinrich Wichern - Begründer der Seemannsmission:

02.12.2015
Pressemitteilung

Johann-Hinrich Wichern - Begründer der Seemannsmission: „Fürsorge für die Matrosen ist dringend geboten“.

Auf großes Interesse stieß die Einladung des Evangelischen Arbeitskreises sowie der CDU-Ortsverbände Holtenau, Pries/Friedrichsort und Schilksee zu einem Besuch der Kieler Seemannsmission.

Vereinsvorsitzender Dr. Jochen Hinz zeigte sich erfreut, dass sich Kieler Kommunalpolitiker für die wichtige Arbeit der Kieler Seemannsmission interessieren. Er wies auf die vielen Erfolge hin, die seine ehrenamtliche Organisation in den vergangenen Jahren erreichen konnten und unterstrich, dass auch die neue und moderne Handelsmarine der Unterstützung und Fürsorge durch die Seemannsmission bedarf. Als besonderes Highlight nannte Hinz die Sea Farers Lounge am Ostsee-Kai.
Seemannsdiakon Rudi Saß schilderte in einem engagierten Vortrag die Entwicklung der  Seemannsmission in den vergangenen mehr als 100 Jahren. Johann-Hinrich Wichern war es, der auf einem Kirchentag in Wittenberg auf die Notwendigkeit besserer Betreuung und Fürsorge der Matrosen hinwies. Seiner Beharrlichkeit sei es zu verdanken, dass es in  allen Häfen zur Gründung von Seemannsmissionen kam; 1898 ist für die Kieler Seemannsmission urkundlich erwähnt. Damals war die Handelsschifffahrt eine andere als sie sich heute darstellt. Insbesondere die fehlende soziale Absicherung war ein besonderes Problem. Heute ist die Seefahrt zwar moderner, schneller und multinationaler, dennoch müssen Seeleute auch heute noch unter äußerst harten, teilweise sogar unwürdigen Bedingungen arbeiten. An der sozialen Absicherung mangelt es vielfach auch heute noch, alleine deswegen, weil die Ausflaggung zur Nichtbeachtung deutscher Tarifstandards führt.
Eindrucksvoll berichtete Saß, dass die Seemannsmission überwiegend ehrenamtlich getragen wird. Er schilderte, dass die Seemannsmission jährlich etwa 1500 Seefahrer betreut, Telefonkarten ausgibt, Krankenbesuche macht und einen vielfältigen Service für die Seefahrer anbietet.
Wenn schon der Besuch in Holtenau ein besonderes Ereignis im Veranstaltungskalender der Kieler CDU darstellte, so war der anschließende Besuch in der Sea Farers Lounge ein absoluter Höhepunkt. Hier konnte Rudi Saß „vor Ort“ darstellen, was die Seemannsmission für die Besatzungsangehörigen der Kreuzfahrer leistet. Dass am Ende des Besuches auch noch selbst gekochte Fliederbeersuppe mit Klößen gereicht wurde, war ein lukullischer Abschluss und Höhepunkt  eines interessanten Abends.
Text: Heinz Pries EAK Kiel
Bilder: Katharina Bardenhewer, EAK Kiel