Referentin: Dr. Nora Brandecker, Referentin für Afrikapolitik im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Liebe Mitglieder und Gäste des Evangelischen Arbeitskreises, 

Afrika nur als Kontinent der Kriege, Krisen und Konflikte zu betrachten, greift zu kurz. In Subsahara-Afrika hat sich des Pro-Kopf-Einkommen seit 1990 mehr als verdoppelt, die Kindersterblichkeit hat sich im gleichen Zeitraum in etwa halbiert. Während der Kontinent vor 1990 von Militärdiktaturen und Einparteiensystem geprägt war, sind im Jahre 2019 mehr als 90% aller Länder formal Mehrparteiendemokratien – auch wenn die demokratische Substanz zwischen den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ist. 
Doch einige politische Entwicklungen und eine hohe wirtschaftliche Dynamik (über 3% Wachstum im Durchschnitt in Subsahara-Afrika in 2018) reichen nicht aus, um die Bevölkerung einen adäquaten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsplätzen zu bieten. Armut, Hunger und Korruption prägen weite Teile dieses Erdteiles. Diese Situation hat Folgen, die wir alle nicht wollen: ein unbeschreibliches Elend herrscht in den betroffenen Ländern, und viele junge und leistungsstarke  Menschen fliehen in den wohlhabenden Norden dieser Welt.
Über viele Jahre haben Staaten und Nichtregierungsorganisationen versucht, mit„Entwicklungshilfe”  eine  nachhaltige  Verbesserung  der  Situation  zu  erreichen. Häufig ist der gewünschte Erfolg ausgeblieben. Daraus zieht unsere Bundesregierung die notwendigen Konsequenzen. Unter Federführung des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung, Herrn Dr. Gerd Müller (CSU), hat sie einen „Marshallplan mit Afrika“ entwickelt.
Der Kieler Evangelische Arbeitskreis freut sich, dass die Referentin für Afrikapolitik  über Hintergründe, Absichten und erste Erfolge dieses Planes berichten wird.
Der Evangelische Arbeitskreis lädt Sie herzlich zu dieser Gesprächsrunde 
am 21. März 2019   um 19:00 Uhr 
in den Seminarraum der Hermann-Ehlers-Akdemie, Niemannsweg 78, 24103  Kiel,  ein. 
Mit freundlichen Grüßen

Heinz Pries
Vorsitzender des EAK Kiel